Freimundo

Offener Ideenwettbewerb für die Kooperative Großstadt, München, 2023
Anerkennung

Wettbewerb:
Diana Blay
Andrea Burelli
Dora Halamová
Norbert Jundt
Samira Ozminski
Jonathan Schmidt

Fachplanung:
Studio Futura (Landschaft)
Schöne neue Welt Ingenieure (Statik und Fassadenplanung)
Transsolar (Klimaengineering)
Brandwerk Solution (Brandschutz)

Das Projekt hat zum Ziel, den Bewohner:innen der Kooperativen Großstadt in Freimann ein zufriedenstellendes und erfülltes Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Hierbei steht die Verbindung von Gebäuden, Freiflächen, gemeinschaftlichen Begegnungsorten und privaten Wohneinheiten im Fokus, um ein breites Spektrum an Angeboten für eine nachhaltige und suffiziente Lebensweise zu schaffen.

Die architektonische Gestaltung sieht vor, die Blockhälfte entlang der Grünen Gasse in zwei Gebäudeteile aufzuteilen und einen markanten Hochpunkt an der Ecke zwischen der Grünen Gasse und dem Grünboulevard zu platzieren. Dieser Hochpunkt wird als Gewächshaus gestaltet, um nachhaltige und autarke urbane Wohnformen zu symbolisieren. Die Wohneinheiten sind in Nord- Süd-Richtung ausgerichtet und über drei separate Gebäudekerne erschlossen. Angrenzend an die Gebäudekerne befinden sich die „Salle Commune“-Bereiche, die sowohl der Erschließung der Wohnungen als auch als Treffpunkt für Subgemeinschaften dienen.

Die Konstruktion des Gebäudes erfolgt in einer Kombination aus Stahlbetonbauweise und Holzbauweise. Diese hybride Bauweise ermöglicht nicht nur eine wirtschaftliche Umsetzung, sondern berücksichtigt auch ökologische Aspekte einer ressourcenschonenden Bauweise und verbessert das Raumklima. Besonderes Augenmerk liegt auf der Fassadengestaltung, die als vorelementierte Holzrahmenbauweise konzipiert ist. Dies ermöglicht eine hohe Fertigungsqualität, schnelle Montage und eine leichte Rückbaubarkeit sowie Wiederverwendbarkeit der Bauteile. Die Fassade wird mit nachwachsenden Rohstoffen gedämmt und mit witterungsbeständigen Keramik-Elementen verkleidet.

Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die Flexibilität der Wohnräume, insbesondere der Kombiräume, um den Bewohner:innen ein anpassungsfähiges Wohnen zu ermöglichen. Diese Räume können isoliert genutzt oder mit angrenzenden Wohnungen verbunden werden. Der Einsatz von trocken montierten Holzwänden erlaubt eine einfache Anpassung und Rückbau der Innenwände. Hierdurch wird die Vision des “atmenden Hauses” realisierbar. Das Wohnkonzept fördert umweltbewusstes Wohnen durch natürliche Querlüftung, ein kühlendes Mikroklima im Innenhof und nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung. Eine Grauwasser-Anlage mit Wärmerückgewinnung dient der Ressourcenschonung. Teile des Innenhofs und der Dachflächenwerden für die Lebensmittelproduktion genutzt.

Die Gemeinschaftsorientierung wird durch die sorgfältige Planung von gemeinschaftlichen und privaten Bereichen gewährleistet. Der Innenhof mit verschiedenen Aktivitätsmöglichkeiten und derHub als Treffpunkt fördern den Austausch und die Unterstützung unter den Bewohner:innen. Die thematisch differenzierten Dachlandschaften bieten zusätzliche Gemeinschafts- und Erholungsbereiche. Insgesamt strebt dieses Projekt danach, eine nachhaltige und zukunftsorientierte Wohnanlage zu schaffen, die sowohl den ökologischen Aspekt berücksichtigt als auch ein harmonisches und erfülltes Gemeinschaftsleben ermöglicht.

Der Hochpunkt des Gebäudes wird teilweise als Gewächshaus mit Hydrokulturen genutzt, um die Bewohner:innen nachhaltig mit Gemüse zu versorgen.

Teile des Innenhofs und der Dachflächen werden für die Lebensmittelproduktion genutzt. Im Innenhof können die Bewohnerinnen gemeinsam einen Tiny Forest anlegen, der langfristig essbare Pflanzen, Beeren und Pilze hervorbringt und der Gemeinschaft zur Verfügung steht.

Das gemeinschaftliche Zusammenleben erfordert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen gemeinschaftlichen und privaten Bereichen. Der Innenhof mit dem Tiny Forest, der Retentionsfläche, dem Naturspielplatz, Sportflächen und demzentralen Platz bieten den Bewohner:innen eine vielfältige Auswahl an Aktivitäten und Möglichkeiten zum Verweilen. Der Hub fungiert als Treffpunkt, wo sich die Bewohner:innen austauschen und unterstützen können. Die “Salles Communes”, welche als Wintergärten konzipiert sind, dienen sowohl der Erschließung als auch als Treffpunkt für Subgemeinschaften im Haus. Die Dachlandschaften sind thematisch differenziert. Das südliche Dach ist als Wellbeing Dach mit Sauna, Kräutergarten und Platz für Yoga & Meditation gestaltet. Das Ost-West- Dach dient als Event-Dach und als Erweiterung des Comedor- Restaurants. Das nördliche Dach steht für Urbanfarming zur Verfügung. Der Hochpunkt mit dem Comedor-Restaurant und dem Gewächshaus symbolisiert das nachhaltige Leben der Gemeinschaft.

Grundriss 1.OG

Grundriss 3.OG

Grundriss Dachgeschoss

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